Folge 164: Unterversorgung in der neurologischen ambulanten Behandlung

Heute geht es um ambulante neurologische Behandlungsmöglichkeiten nach einem Unfall. Für eine vollständige Heilung nach beispielsweise einem Schädel-Hirn-Trauma ist eine solche Behandlung essentiell. Leider werden nicht immer alle neurologischen Unfallfolgen als solche erkannt. Zu den neurologischen Unfallfolgen kommen dann oftmals auch noch neuropsychologische Unfallfolgen. Dieses Thema hatte der „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“ ja schon in seinen Sendungen mit Frau Sokoll-Potratz und Frau Armgardt aufgegriffen. Auf diesem Fachgebiet herrscht ein großer Mangel an nieder- und zugelassenen Neuropsychologinn/en, vor allem auf dem Land. Prof. Dr. med. Matthias Spranger berichtet im Gespräch über seine Arbeit und Probleme in der Behandlung.

Prof. Dr. med. Matthias Spranger ist einer der drei Betreiber des Neuropsychatricum Bremens und ehemaliger Chefarzt des NRZ Friedehorst. Früher hatte Herr Prof. Dr. Spranger als Behandlungsschwerpunkt die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen.
Mit dem Neuropsychatricum konnte Herr Prof. Dr. Spranger seine Spezialisierung auf die Behandlung von Erwachsenen erweitern. Neurologen gibt es in Deutschland in einer ausreichenden Zahl. Jedoch gibt es kaum Neuropsychologinn/en. „Das wird im Studium gar nicht behandelt“ so Professor Spranger. Auch in der Ausbildung wird das Thema nicht oder nur unzureichend angesprochen. Als Folge dessen gibt es in Deutschland kaum Neuropsychologinn/en. „In Bremen gibt es zwei zugelassene Neuropsychologen für vielleicht eine Million Menschen“.

Und in ländlichen Gegenden gibt es oftmals gar keine. Trotzdem ist das Thema bei der Rehabilitation nach einem Unfall absolut wichtig. Dabei können bei der Behandlung Komplikationen vor allem bei jungen Leuten auftreten. Denn diese haben oftmals mehr Probleme ihr Leben mit der Behandlung und Rehabilitation zu vereinbaren.
Ein weiteres Problem sind die akuten und ambulanten Behandlungen direkt nach einem Unfall. Diese sind zahlreich und wichtig können aber den Arzt, welcher die Nachbehandlung durchführt verwirren. Deshalb ist es als Patient absolut wichtig seine eigene Fallakte mitzubringen.