Folge 066: Alternative Handtherapie

Nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder einem Schlaganfall kommt es oft zu einseitigen Lähmungen. Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie ihre Extremitäten „vergessen“. Jacqueline Ludewigt aus dem Aphasie-Zentrum Vechta ist Expertin für genau diese Fälle. Mit einem computerunterstützten Arm- und Handlabor hilft Jacqueline Ludewigt wieder Alltagsfähigkeiten zu aktivieren.

Mit Spaß und Spiel, ob im Einzeltraining oder in der Gruppe, wird wieder die Erinnerung an den gelähmten Arm gelernt. „Ein Erfolg kann auch sein, dass man erkennt, dass etwas nicht mehr klappt – dass schafft dann für den Patienten und die Angehörigen Klarheit!“ fasst Jörg seine Erfahrungen mit dem Arm- und Handlaborzusammen. Eine Klientin von Jörg konnte tolle Erfolge für sich erzielen, die sie unabhängiger machen. Aber das Hand- und Armlabor hilft nicht nur bei Lähmungen. Auch Handverletzungen mit unfallchirurgischem Hintergrund können als Ergänzung zur herkömmlichen Handtherapie und Ergotherapie behandelt werden. Dabei spielen die optische Wahrnehmung und der unbewusste Einsatz des Arms oder der Hand die entscheidende Rolle.
Seit 2009 unterstützt Jacqueline Ludewigt ihre Patienten im Aphasie-Zentrum Vechta beim Wiedererlangen motorischer Fähigkeiten oder schlichtweg dem wieder Bewusstwerden gelähmter Arm- und Handpartien.

Das ganzheitliche Konzept der Handtherapie umfasst verschiedene Komponenten. So wird die Muskulatur des gelähmten Körperteils durch Sensibilitäts- oder Krafttrainings gestärkt, während geführte Bewegungen dem Bewusstsein für den gelähmten Arm dient. Aber auch Übungen für Zuhause werden vermittelt und die Angehörigen in die Arbeit mit eingebunden.

Durch die fehlende körperliche Wahrnehmung vergessen Patienten oftmals ihren gelähmten Arm. Dies kann soweit führen, dass es beispielsweise durch einquetschen zu Verletzungen kommt, die erst später erkannt werde. Bereits hier setzt die Handtherapie an: Der betroffene Arm wird immer wieder gezielt ins Blickfeld genommen, sodass sich dieser immer wieder in Gedächtnis gerufen wird. Ein weiterer Schritt ist es, trotz eingeschränkter Aktivität kleine Handlungen mit der gelähmten Hand durchzuführen: Hände schütteln oder Dinge festhalten beispielsweise.

Jaqueline Ludewigs Steckenpferd in ihrer Arbeit ist die computergestützte Therapie. Über Computerspiele kann gezielt die Grob- und Feinmotorik trainiert werden – genau in dem Maß, welches für den Patienten passend ist. Der Spaß während der Übungen steigert nicht nur die Motivation, sondern erzielt auch besserer Erfolge!

Einen Einblick über das computergestützte Training erhalten Sie unter: http://www.aphasie-zentrum.de/index.php?article_id=60

Mehr zum Aphasie-Zentrum finden Sie hier: Aphasie-Zentrum Vechta

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