Folge 084 – Blindenführhunde – emotionales Bindeglied zur Gesellschaft

Heute besucht Jörg gleich zwei starke weibliche Wesen. Zum einen, Tanja Kohl, Blindenführhundetrainerin, und zum zweiten ihren Blindenführhund Alina.

Nach dem Gefühl einer sinnlosen Tätigkeit im Bereich der Betriebswirtschaft und einem Bericht im Fernsehen über Blindenführhunde, wusste Tanja Kohl, dass sie mit der Ausbildung von Blindenführ- und Therapiehunden IHRE sinnvolle berufliche Tätigkeit gefunden hat. Tanja Kohl gründete deshalb mit ihrem Ex- Mann vor 15 Jahren Deutschlands größte Blindenführhundeschule in Dieburg/Hessen und bildet dort Hunde für die bundesweite Vermittlung aus.

„Meine Erfahrung mit den Blindenführhunden sind deshalb so beeindruckend, weil, sobald die Menschen einen Partner mit kalter Schnauze an ihrer Seite haben, haben diese ein emotionales Bindeglied zum Rest der Gesellschaft“: sagt Tanja Kohl. Hunde bringen einen großen Teil an sozialer und emotionaler Kompetenz mit sich und sorgen somit für eine leichtere, einfachere und schnellere Integration des Klienten in die Gesellschaft. Die Barriere der Behinderung besteht nicht mehr so, wie sie vor dem Besitz eines Blindenführhundes bestand.

Fragen zu bestimmten Kriterien und Voraussetzungen die ein Klient mitbringen darf, dem Alter der auszubildenden Hunden, die Dauer der Ausbildung, dem Ablauf der Vermittlung eines Blindenführhundes und die Nachsorge nach einer Vermittlung durch Tanja Kohl, werden in dem heutigen Podcast beantwortet. Auch berichtet Tanja Kohl über die „Arbeit“ von Therapiehunden mit Kindern in Schulen

Kostenträger für die Ausbildung von Blindenführhunden sind Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und private Versicherungen. Hier gibt es riesige Unterschiede. Die einen achten mehr auf die Qualität des Hundes und Ausbildung, die anderen eher auf die Quantität.

„Worauf dürfen unsere Hörer und Hörerinnen achten, wenn das Thema eines Blindenführ – und Therapiehundes auf sie zukommt?“, fragt Jörg. Tanja Kohl empfiehlt den Klienten sich mehrere Blindenführhundeschulen anzusehen, mit den Ausbildern bzw. den Eigentümern zu reden, sich die Hunde zeigen zu lassen und in Spaziergängen zu testen, ob sich der Klient überhaupt dem Hund anvertrauen kann. „Dann entscheiden sie, wo ihr Bauchgefühl am besten ist. Denn das Bauchgefühl hat immer Recht“, erklärt Tanja Kohl.

Buchtipps:

Blindenführhunde ausbilden: Tipps und Erfahrungen zum Aufbau einer Blindenführhundeschule – von Tanja Kohl

Nicht streicheln, ich arbeite: Wahre Führ-Hundegschichten – von Tanja Kohl

hier geht’s zur Blindenführhundschule von Tanja Kohl:  http://www.mein-blindenfuehrhund.de

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