Bundesverdienstorden für Engagement in Unfallprävention

Mit 18 Jahren erlitt Michaela Meyer schwere Verletzungen durch einen Autounfall. Heute ist sie zusammen mit Notärztin Opolka und Polizist Wach an Schulen vor Ort, um Jugendliche zu sensibilisieren.

Es geschah nach der Disco: Der Fahrer des Wagens nickte unbemerkt ein und kam von der Straße ab. Beifahrerin Michaela Meyer war bewusstlos, als Rettungswagen und Notärztin am Unfallort eintrafen. In „Auf geht‘ s – der Reha-Podcast!“ berichtet die junge Frau über die Ereignisse des Jahres 2001, die Zeit der Rehabilitation und ihre heutige präventive Tätigkeit. Ebenfalls zu Wort melden sich Herr Wach, Polizist und Verkehrssicherheitsbeauftragter, und Frau Opolka, die damals als Notärztin die Erstversorgung am Unfallort übernahm. Alle drei leisten Aufklärungsarbeit, unter anderem an Schulen, um junge Menschen vor einem solchen Schicksalsschlag zu bewahren, indem sie Eigenverantwortung übernehmen und auch ein Auge auf Freunde und Bekannte haben.

Das gemeinsame, seit 2005 laufende Projekt lautet „Mit Unfallopfer und Notärztin an der Front“. Es geht darum, junge Menschen darauf aufmerksam zu machen, welche Folgen ein Unfall haben kann, und dass sich derartige Ereignisse häufig vermeiden lassen. Zu diesem Zweck suchen sie unter anderem Schulen auf: Herr Wach übernimmt hier die Einleitung und Vorbereitung der Jugendlichen auf das Thema. Frau Opolka erzählt von ihrer Arbeit als Notärztin und bei der Freiwilligen Feuerwehr. In beiden Bereichen geht es oft darum, Menschenleben zu retten – sofern noch möglich. Sie macht die Jugendlichen darauf aufmerksam, dass sie nur dieses eine Leben haben und auch Ärzte gelegentlich an ihre Grenzen stoßen. Die Folge kann ein Leben mit extremen Einschränkungen sein.

Michaela Meyer schließlich kann aus Sicht einer Betroffenen berichten. Sie schildert ihr Leben vor dem Unfall, der sich in einem Alter von 18 Jahren ereignete, und wie es sich anschließend aufgrund ihrer schweren Verletzungen geändert hat: Fünf Monate ihres einjährigen Krankenhausaufenthalts lag sie im Koma, musste mehrere Operationen über sich ergehen lassen und wechselte nach der Entlassung direkt in die Reha über.

Viele Dinge musste sie im Laufe der folgenden Jahre neu erlernen und ist noch immer auf Therapien angewiesen, da sie andernfalls wieder Rückschritte machen würde. Laufen kann sie noch immer nicht – Michaela sitzt im Rollstuhl. Dennoch hat sich die junge Frau nicht aufgegeben und sieht den Sinn ihres Unfalls darin, Jugendlichen näherzubringen, dass ein solches Schicksal nicht sein muss, dass sich viele Unfälle vermeiden ließen.

Die Schüler haben Gelegenheit, jedem der Anwesenden Fragen zu stellen. Mit viel Fingerspitzengefühl versuchen die Projektverantwortlichen, auf die jeweiligen Reaktionen und Emotionen einzugehen. Insgesamt erreichen Wach, Opolka und Meyer mit ihren Präventivmaßnahmen etwa 3.000 Schüler im Jahr. Michaela hat für ihr Engagement als Betroffene im Juni 2015 den Bundesverdienstorden erhalten.

Kurzinfo
Der „Auf geht’s ̶ der Reha-Podcast!“ ist kostenlos und erscheint seit Anfang 2014 jeden zweiten Dienstag. Mittlerweile zählt er schon zu den meistgehörten Podcasts dieser Thematik. Alle Folgen lassen sich über www.rehapodcast.de, iTunes, Podster und Podcast.de einfach abonnieren und herunterladen. Autor ist einer der ersten Reha-Coaches Deutschlands, Jörg Dommershausen, der diese Plattform für Unfallopfer, deren Angehörige, Rechtsanwälte und Versicherer geschaffen hat, um allen Beteiligten nützliche Informationen zu geben.


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